Allparteilichkeit

Allparteilichkeit bedeutet dass Mediatorinnen und Mediatoren allen Konfliktparteien gegenüber gleichermaßen offen begegnen. Sie ergreifen nicht Partei für einzelne Beteiligte, sondern beziehen alle Parteien gleichberechtigt in den Prozess mit ein.


Bundesverband Mediation (BM)

Der Bundesverband für MEDIATION e.V. ist ein interdisziplinärer Fachverband für Mediation. Seit 1992 setzt sich der Bundesverband deutschlandweit für die Entwicklung, Verbreitung und Qualitätssicherung von Mediation ein. Ziel ist es, Mediation nachhaltig als angemessenes Konfliktlösungsverfahren in allen gesellschaftlichen Bereichen zu etablieren. 
Ausbilderinnen BM® und Ausbilder BM® bilden nach den Standards und Ausbildungsrichtlinien des Bundesverbands Mediation aus. Der BM kann Mediatorinnen und Mediatoren anerkennen, die diese Standards und Ausbildungsrichtlinien erfüllen.
Die Geschäftsstelle des Verbands befindet sich in Kassel, die Mitglieder sind in zahlreichen Regionalgruppen vernetzt, die auch interessierten Nicht-Mitgliedern offenstehen.
http://www.bmev.de/


Berufsbild Mediatorin/Mediator

Eine Mediatorin bzw. ein Mediator vermittelt bei Konflikten und befähigt die Konfliktbeteiligten, selbst zu einer zufriedenstellenden Lösung des Streits zu finden. Unverzichtbar ist dabei die neutrale, allparteiliche Haltung der Mediatorin/des Mediators.
Mediator/innen können im sozialen, wirtschaftlichen oder interkulturellen Kontext arbeiten.
Berufs- und Ausbildungsbeschreibung Mediatorin/Mediator der Bundesagentur für Arbeit
http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/?dest=profession&prof-id=8263


Coaching

Coaching wird als professionelle Beratung, Begleitung und Unterstützung charakterisiert. Wurde unter Coaching zunächst nur die Begleitung von Spitzensportlern verstanden, setzte sich der Begriff zunehmend als Beratung von Managern durch und erobert sich zusehends weitere Lebensbereiche.
Vor dem Hintergrund der neuen Einsatzbereiche und Zielgruppen beschränkt sich das Ziel von Coaching nicht mehr allein auf die Erhaltung oder Förderung der Leistungsfähigkeit. Vielmehr werden auch Klarheit, Handlungs- und Bewältigungskompetenz angestrebt. Erreicht werden soll dies durch eine handlungsorientierte hilfreiche Interaktion zwischen Klient und Coach.


Co-Mediation

Mediatorinnen und Mediatoren arbeiten alleine oder im Team mit einer Co-Mediator/in. In manchen Situation kann es sinnvoll sein, einen zweite Person hinzu zu ziehen, um beispielsweise die Vielfalt der Medianden in Geschlecht, Herkunft, kultureller Prägung abzubilden.


Diversity (Diversität)

Der Begriff „diversity“ (zu deutsch Diversität) umschreibt menschliche Vielfalt. Diese Vielfalt kann ich sich in Dimensionen des Alters, der Nationalität oder Religion niederschlagen oder auch an weniger augenscheinlichen Faktoren wie der sexuellen Orientierung oder der politischen Gesinnung festmachen. Ursprünglich war das Anliegen des diversity Konzeptes Diskriminierungen von Minderheiten in Gesellschaften entgegenzustehen und nicht die Merkmale von Minderheiten in den Vordergrund zu stellen, sondern die Vielfalt aller nebeneinander.
Im Einklang mit diesem Ansatz lässt sich letztlich jedes Individuum in seiner Einzigartigkeit als ein Beitrag und Bestandteil von Vielfalt verstehen. Diese Vielfalt jedoch birgt unweigerlich unterschiedliche Interessen, welche Konflikte mit sich bringen. Ob in gesamtgesellschaftlichen, beruflichen oder privaten Kontexten - oft wird Vielfalt daher nicht als Bereicherung, sondern als konfliktträchtige Bedrohung der Erfüllung der eigenen Bedürfnisse erlebt. Die Mediation bietet einen konstruktiven Umgang mit diesen in Vielfalt entstandenen Konflikten.


Diversity - Management

Diversity-Management (zu deutsche Vielfaltsmanagement) meint den Umgang mit menschlicher Vielfalt im organisationellen Kontext, der darauf hinausläuft, die vorhandene Vielfalt konstruktiv zu nutzen, um eine produktive Gesamtatmosphäre in Organisationen und Unternehmen zu erreichen, Diskriminierungen entgegenzusteuern und Chancengleichheit sicherzustellen.


Europäischer Verhaltenscodex für Mediation

Der Europäische Verhaltenscodex für Mediation betont die Wichtigkeit einer fundierten Ausbildung von Mediatorinnen und Mediatoren, deren Allparteilichkeit sowie die Vertraulichkeit des Verfahrens. Alle Teammitglieder von ImKonsens verpflichten sich dem Europäischen Verhaltenskodex. Der Europäische Verhaltenscodex für Mediation wurde 2007 verabschiedet und ist in deutscher Sprache unter dem folgendem Link des Bundesverbandes Mediation einsehbar:
http://www.bmev.de/index.php?id=eu_verhaltenskodex.


Gender

Geschlecht ist sowohl eine biologische Gegebenheit als auch eine soziale Konstruktion. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen wurde der Begriff „Gender“ aus dem Englischen übernommen, um neben dem biologischen Geschlecht das soziale oder psychologische Geschlecht einer Person greifbar zu machen. 
Konzepte von Geschlecht – also Gender - können in Konflikten eine Rolle spielen, weshalb die Mediation Gender in den Blick nimmt.


Gestaltansatz

Der Gestaltansatz ist darauf ausgerichtet, dem Leben Gestalt zu geben und dabei Ressourcen zu stärken, Potenziale zu entfalten und den Kontakt zwischen den Menschen und ihrem Umfeld erfüllend und zielführend zu gestalten. Ursprünglich von Laura und Fritz Perls sowie Paul Goodmann in den 1950er Jahren als therapeutischer Ansatz entwickelt, findet der Gestaltansatz heute in verschiedenen Bereichen Anwendung, so auch in der Beratung, im Coaching, in der Supervision und in der Mediation.


Harvard Konzept

Verhandlungen nach dem Harvard-Konzept suchen jenseits von Kompromissen nach dem größtmöglichen Nutzen für alle Verhandlungsparteien. Dabei soll neben der sachlichen Übereinkunft auch die persönliche Beziehung gewahrt bleiben.
Der amerikanische Rechtswissenschaftler Roger Fischer hat zusammen mit William L. Ury bereits 1981 dieses Konzept entwickelt, welches vor allem vorsieht, Streitgegenstand und Person zu trennen („be hard on the subject, be soft on the person“). Das Harvard-Konzept verdankt seinem Namen den Ursprung an der gleichnamigen Elite-Universität in den USA.


Interkulturelle Beratung

Interkulturelle Beratung unterstützt Menschen im Umgang mit interkulturellen Begegnungen und widmet sich dabei sowohl der Wahrnehmung der eigenen kulturellen Prägung als auch der umsichtigen Annäherung an andere Kulturen. Kenntnisse über die Dimensionen von Kulturen kommt dabei ebenso zum Einsatz, wie Strategien und Anregungen zur kulturellen Sensibilisierung.


Intervision

Intervision ist eine Form der kollegialen Beratung. Sie ermöglicht es beruflich Gleichgestellten, Fragestellungen aus ihrer Arbeit zu beleuchten und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. 
Intervisionsgruppen sind selbstorganisierte und selbstverantwortliche Lerngruppen in einem bestimmten Ausbildungskontext, wie zum Beispiel bei der Ausbildung von Mediatorinnen / Mediatoren.


Konflikt

Ein Konflikt liegt vor, wenn Standpunkte sich verhärten, da Interessen, Werte oder Ziele von Personen oder auch gesellschaftlichen Gruppierungen (z.B. in Organisationen oder Staaten) unvereinbar scheinen. Der Konflikt um eine Sachfrage wird dabei stets von Emotionen begleitet und ist von einem bestimmten Konfliktverhalten geprägt. Die Mediation setzt hier an und arbeitet die hinter den Standpunkten liegenden Interessen und Bedürfnisse der Beteiligten heraus und macht sie so verhandelbar. Emotionen werden als Marker für erfüllt und unerfüllte Bedürfnisse  willkommen geheißen und in den Prozess mit eingebunden.


Konfliktmanagement

Konflikte sind – Streiten tut man, sagt ein Sprichwort. Dieses geht davon aus, dass Konflikte aufgrund der Vielfalt der Menschen unvermeidlich – eine destruktive Auseinandersetzung ist es jedoch nicht. Vielmehr hat Konfliktmanagement das Ziel, Konflikte zu managen, also den Umgang ressourcenschonend und zielführend zu gestalten. Dafür steht ein großes Portfolio an Ansätzen und Methoden zur Verfügung – die Mediation ist eine davon.


Konsens

Ein Konsens liegt vor, wenn Menschen sich bezüglich einer Sachfrage oder der Definition ihrer Beziehung zueinander als im Einklang oder im Einvernehmen empfinden. Konsens lässt sich auch mit Übereinstimmung beschreiben.
Die Mediation setzt da an wo die Übereinstimmung nicht oder nicht mehr vorhanden ist und unterstützt die Medianden dabei aus ihrem Konflikt heraus zu einem Konsens zu finden. Mit Widerspruch bei den Konfliktparteien - sowohl offenem als auch verdecktem Widerspruch – wird gearbeitet, um zu einem soliden Konsens zu führen. 


Mediation

Mediation ist ein Verfahren zur konstruktiven Konfliktlösung. Die folgenden Prinzipien kennzeichnen die Mediation:

  • Teilnahme eines allparteiischen Dritten (der Mediatorin/des Mediators)
  • Einbezug aller Konfliktparteien
  • Selbstverantwortung der Parteien
  • Freiwilligkeit des Verfahrens und der Annahme der Ergebnisse
  • Ergebnisoffenheit
  • Vertraulichkeit

Diese Prinzipien unterscheiden die Mediation von anderen Verfahren der Konfliktlösung wie dem Gerichtsverfahren, Schiedsverfahren oder Gutachterverfahren.
Ziel einer Mediation ist es gemeinsam eine Vereinbarung zwischen den Streitparteien zu erarbeiten Dabei entscheiden diese frei und eigenverantwortlich, wie sie ihren Konflikt lösen wollen. Die Mediatorin oder der Mediator geben eine Lösung also nicht vor, sondern belassen die Verantwortung für die Lösung vielmehr während des gesamten Prozesses bei den Konfliktparteien. Mediatorinnen und Mediatoren gehen davon aus, dass die Parteien für ihren eigenen Konflikt die Experten sind und sehen ihre Aufgabe vielmehr in einem allparteilichen Anleiten und sensiblen Herausarbeiten von Interessen und Bedürfnissen.


Mediationsgesetz

Das Mediationsgesetz regelt die verschiedenen Formen der Mediation in Deutschland (außergerichtliche, gerichtliche und gerichtsnahe Mediation) und enthält gesetzliche Festlegungen bezüglich der Ausbildung von Mediatoren.

Das bundesdeutsche Mediationsgesetz (MediationsG) regelt bereits seit 2012 die Mediationsausbildung. Es unterscheidet zwischen einfachen und zertifizierten Mediatoren/Mediatorinnen. Im August 2016 wurde die Rechtsverordnung zum Mediationsgesetz durch den Justizminister veröffentlicht. Diese trat am 01. September 2017 in Kraft. In dieser Rechtsverordnung hat der Gesetzgeber aufgelistet, welche Qualitäten eine zertifizierte Mediatorin bzw. ein zertifizierter Mediator künftig vorzuweisen hat:

  • 120 Zeitstunden Unterricht
  • Kenntnisse oder Erfahrungen in:
    • Verhandlungs- und Kommunikationstechniken
    • Gesprächsführung und Konfliktkompetenz
    • rechtlichen Rahmenbedingungen der Mediation
    • praktischen Rollenspielen, Übungen und Supervisionen


Moderation

Moderatoren leiten Gesprächssituationen. Das bedeutet: sie strukturieren Redebeiträge und dokumentieren Arbeitsschritte um sie nachvollziehbar und für den Moderations-Prozess nutzbar zu machen. Sie sorgen für ein Gleichgewicht der Stimmen, haben jedoch nicht den gleichen Interventions-Auftrag wie Mediatorinnen und Mediatoren.


Non-Profit-Organisationen

Non-Profit-Organisationen sind – dem Namen nach – Organisationen, deren primäres Ziel nicht in der Erwirtschaftung von Profit liegt. Oft sind die Ziele vielmehr die Mehrung eines gesellschaftlichen Nutzens wie beispielsweise der Nachhaltigkeit.


Perspektivwechsel

Der Perspektivwechsel ist eine Technik der Mediation, welche die Beteiligten einlädt, die Perspektive des Konfliktpartners einzunehmen. Wie würden sie die Lage einschätzen, was denken Sie – was würden sie sich von Ihnen wünschen? Diese Technik erlaubt es, sich für die Wünsche der Anderen zu öffnen und sie durch einen Abgleich mit den tatsächlich vorhandenen Wünschen greifbar zu machen.


Supervision

Supervision ist ein Beratungsangebot für alle, die ihr berufliches oder ehrenamtliches Handeln unter professioneller Anleitung stetig überprüfen und fortentwickeln wollen. Themen können sowohl die praktische Arbeit als auch Rollen- und Beziehungskonflikte mit Klienten oder im Team sein.


Systemisches Arbeiten

Systemisches Arbeiten geht davon aus, dass das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist und bezieht deshalb nicht nur das System um einen Konflikt und seine Beteiligten herum ein sondern auch die damit verbundenen dynamischen Prozesse. Ursprünglich in der Familientherapie verwendet wird es heute auch für die Klärung von organisationellen Prozessen wie z.B. Teamentwicklungen nutzbar gemacht.


Teamentwicklung/Teamcoaching

Während Teamentwicklungsmaßnahmen sich vornehmlich auf Aufgaben, Struktur, Prozesse und Arbeitsabläufe in einem Team konzentrieren, dienen Teamcoachings in der Hauptsache dazu, akute zwischenmenschliche Konflikte aufzugreifen und zu klären. Sind die Fronten erst einmal verhärtet, wird die Energie von Teammitgliedern aufgerieben und jegliche Arbeit an Zielen oder Strukturen unfruchtbar. Im Sinne einer konstruktiven Konfliktlösung ist es unumgänglich zunächst die Beziehungsebene zu klären bevor die Sachebene (beispielsweise in einer darauffolgenden Teamentwicklungsmaßnahme) wieder angegangen werden kann.


Zertifizierung

Die Zertifizierung von Mediatoren ist seit dem 26. Juli 2012 durch das Mediationsgesetz geregelt. Da die Ausführungsbestimmungen zu dem Gesetz aber noch nicht vorliegen, kann derzeit noch nicht nach dem Gesetz zertifiziert werden. ImKonsens bietet aufgrund der inhaltlichen Ausrichtung an den Ausbildungsstandards des BM e.V. bereits heute die seitens der Beschlussempfehlung geforderten Ausbildungsinhalte und Umfänge der/s zertifizierten Mediator/in an.